Kontrolle durch Rückkopplung
Während sich draußen alles vernetzt, vertrödeln drinnen in den Unternehmen die Manager mit verbrauchten Ritualen aus dem vergangenen Jahrhundert wertvolle Zeit, moniert Anne M. Schüller in einem Beitrag für die absatzwirtschaft:
„Topdown-Formationen, Silodenke, Insellösungen, Abteilungsegoismen, Hierarchiegehabe, Budgetierungsmarathons, Anweisungskultur, Kontrollitis, Kennzahlenmanie.“
Man kann es in jedem Organigramm bewundern:
„Sie verdeutlichen – vielleicht mehr als alles andere – die wahre, fossile Gesinnung: Der Chef thront ganz oben, darunter, in Kästchen eingesperrt, seine brave Gefolgsmannschaft“, so Schüller, Autorin des Buches „Das Touchpoint-Unternehmen“, erschienen im Gabal-Verlag.
Mitarbeiter kommen in solchen Abbildungen nicht vor – sie sind Fußvolk und werden in den Schubladen der verschiedenen Abteilungen verwaltet. Und die Kommunikation zu den Kunden läuft über so genannte „Kanäle“ – also was man so früher darunter verstanden hat mit klar identifizierbaren Sendern und Empfängern. Hübsch kybernetisch. Im Internet hat man aber diese Klarheit nicht. Oder in den Worten des Zettelkasten-Soziologen Niklas Luhmann:
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