Gastbeitrag von Lars Jaeger
Mit der Bekanntgabe der Gewinner des diesjährigen Wirtschaftsnobelpreises ist der Prozess der alljährlichen und immer wieder mit Spannung erwarteten Nobelpreis-Verkündigungen zu Ende gegangen. Der Wirtschaftspreis ist der einzige, der für eine Sozialwissenschaft vergeben wird anstatt für eine Naturwissenschaft. Bei dieser Disziplin geht es um Prozesse, in denen sehr viele Faktoren eine nicht immer im Einzelnen erfassbare Rolle spielen. So kann eine gegebene – und gegebenenfalls sogar mit einem Nobelpreis ausgezeichnete – Theorie sich als völlig falsch herausstellen, wenn sich die Voraussetzungen oder
Annahmen für sie ändern. Daher streiten sich die Ökonomen immer wieder über die Qualität und Richtigkeit ihrer Modelle. Eine umfassende empirische Überprüfbarkeit von ökonomischen Modellen ist in der Regel kaum möglich.
So behaupten manche, dass dies der Grund dafür ist, dass der Wirtschaftsnobelpreis gar kein richtiger Nobelpreis ist. Tatsächlich taucht eine solche Ehrung für das Gebiet der Ökonomie nirgendwo im Testament des schwedischen Industriellen…
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