Organisationseinheiten für Nachhaltigkeit, Verantwortung und Ethik – wenn es sie überhaupt gibt – haben in Unternehmen meistens wenig zu melden. Im Prinzip sind es die Kommunikationsabteilungen, die das in Personalunion abhandeln. Neben den Geschäftsberichten werden eben auch die Nachhaltigkeitsberichte abgehandelt. Einfluss auf das Top-Management haben die CSR-Beauftragten selten.
„Man hat den Eindruck, dass diese Abteilungen eher dafür da sind, nicht ethisches Verhalten zu legitimieren“, kritisiert Professor Lutz Becker, Studiendekan der Hochschule Fresenius.
Sein Kollege Amit Ray sieht das ähnlich. Das Ganze werde unter PR-Gesichtspunkten kommuniziert.
„Man will alles in einem positiven Licht darstellen. Das ist aber nicht vertrauenswürdig. Jeder weiß, dass Unternehmen nicht zu 100 Prozent nachhaltig unterwegs sein können. Keine Firma kann das leisten.“
Dann sollten sie ehrlicher mit der Öffentlichkeit umgehen und nicht alles als heilig und perfekt darstellen.
„Konzerne wie Bayer oder BASF transformieren nicht über Nacht zum Bio-Ponyhof“, bemerkt Becker im ichsagmal.com-Gespräch.
Klar ist allerdings auch…
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