Für das Dorfcamp am Samstag, den 24. Juni in Bonn-DuisDORF schlägt Inga Ketels folgende Session vor:
Warum es jetzt dringend notwendig ist, an emanzipatorische Projekte aus der Vergangenheit anzuschließen
Wer heute Begriffe benutzt, die in der Tradition der Kritischen Theorie entstanden sind, hat einen schweren Stand:
Mit Kritischer Theorie assoziieren die Einen hippieske Folklore, die idealistischen Floskeln der Blumenkinder aus der 68er-Bewegung, die einst gegen den „Muff von 1000 Jahren“ kämpfte und nun selbst angestaubt wirkt. Engagierte Intellektuelle wie Herbert Marcuse hingen diesen Kritikern zufolge romantischen Idealen an, die nicht realisierbar seien.
Die Anderen bekritteln den vermeintlichen Elitarismus der Frankfurter Schule rund um Max Horkheimer und Theodor W. Adorno, die für sie maßgeblich von „bürgerlich-humanistischen Intellektuellen“ geprägt war und mit der Anknüpfung an Hegel und Marx eine „bürgerliche Ideologie“ vertrete. Es fehle der Bezug zur politischen Praxis, so der Vorwurf.
Wieder Andere gehen davon aus, dass Begriffe wie der der…
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