Als der Nationalökonom Joseph Schumpeter Deutschland im Sommer 1932 verließ, um dem Ruf an die Harvard-University zu folgen, hat er 28 Koffer im Jülicher Elternhaus seiner Lebenspartnerin Mia Stöckel deponiert. Mit ihnen „ … ließ (er) auch die meisten seiner auf Deutsch geschriebenen Arbeiten zurück“. Wenn diese Koffer zwar nicht der Bombardierung Jülichs, sondern überwiegend kriegsbedingten Plünderugen zum Opfer gefallen sind, so hat die Werkforschung angesichts dieses Verlustes wohl zu fragen, ob wir uns Schumpeters Wirken in den Bonner Jahren von 1925 bis 1932 schon hinreichend erschlossen haben. Ulrich Hedtke hat hierzu in den Jahren 1996 und 1997 recherchiert und damals zunächst mit Interesse festgestellt, dass Schumpeter in seiner Bonner Zeit auch eine beachtliche soziologische Lehr- und Vortragstätigkeit entfaltet hat. Das bestätigt auch der WDR-Moderator David Eisermann, Sohn des Soziologen Gottfried Eisermann:
Die Soziologie taucht nicht zufällig so häufig in den Vorlesungen von Schumpeter auf. Als er 1927 seinen ersten…
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