
Bei den Anforderungen an ein attraktives Arbeitsumfeld spielt der Wunsch nach einer ausgeglichenen Work-Life-Balance eine zunehmend wichtigere Rolle, so das Institut für Demoskopie Allensbach. Unter Ärzten sind Klagen über die mangelnde Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben derzeit weit verbreitet. Jeder zweite Arzt berichtet, dass es ihm schwerfällt, berufliche Belastungen und private Interessen im Hinblick auf Familie und Freizeit in Einklang zu bringen.
Nur 10 Prozent haben damit nach eigener Auskunft keinerlei Probleme. Das ist eines der Ergebnisse einer Allensbach-Repräsentativbefragung unter Ärzten für den MLP Gesundheitsreport 2014. Besonders kritisch äußern sich die Krankenhausärzte. Von ihnen haben 59 Prozent Schwierigkeiten, einen befriedigenden Ausgleich zwischen Beruf und Privatleben herzustellen. Lediglich 41 Prozent der Krankenhausärzte gelingt dies in der Regel gut.
Grundsätzlich sind die Ärzte der Ansicht, dass man als niedergelassener Arzt bessere Chancen hat, Beruf und Privatleben zu vereinbaren. 61 Prozent sind überzeugt, dass dies besser gelingt, wenn man in einer Praxis arbeitet. Lediglich gut jeder fünfte Arzt sieht dazu bessere Chancen bei einer Anstellung im Krankenhaus. Die Krankenhausärzte betonen die Vorteile einer Niederlassung unter diesem Aspekt noch häufiger als die niederge- lassenen Ärzte selbst.
Auch aus diesem Grund käme die Eröffnung einer eigenen Praxis für rund jeden zweiten Krankenhausarzt grundsätzlich in Betracht. Attraktiv wäre eine Niederlassung vor allem für die jüngeren Ärzte an den Krankenhäusern. Für eine Niederlassung sprechen aus Sicht der Ärzte vor allem die größere Entscheidungsfreiheit und die angenehmeren Arbeitszeiten.
Befragt wurden 540 Krankenhaus- und niedergelassene Ärzte in Deutschland im Zeitraum vom 15. Januar bis 10. Februar 2014.
Zur Vereinbarkeit von Beruf und Freizeit siehe auch: ÜBER DIE KUNST DES DISTANZ-MANAGEMENTS – HOME OFFICE-ARBEIT RICHTIG ORGANISIEREN.