
Originalverpackung, Originalbeschriftung und doch eine Fälschung: Bei Amazon sind AMD-Prozessoren erhältlich, die nicht nur fünf Jahre älter sind als behauptet, sondern auch nicht in die für sie vorgesehenen Mainboards passen. Das Computermagazin c’t konfrontierte den Versandhändler und den Hersteller mit den Fälschungen. Amazon Deutschland antwortete nicht, AMD will den Sachverhalt prüfen.
Als ein c’t-Leser einen AMD-Prozessor beim Versandhändler Amazon bestellte und versuchte, ihn in seinen Rechner einzubauen, erlebte er eine unschöne Überraschung. Der Prozessor wies eine falsche Kontaktanordnung auf, so dass er gar nicht passen konnte. Die Warensendung war eine Fälschung. Hilfesuchend wandte er sich an die Computerzeitschrift c’t. Dort nahm sich Redakteur Benjamin Benz des Falles an und untersuchte den Prozessor.
„Die Fälschung ist von außen, von der Packung, vom Aufdruck des Prozessors nahezu perfekt. Selbst die AMD-Leute, denen wir das gezeigt haben, konnten auf den ersten Blick nichts erkennen. Auf der anderen Seite ist sie total plump, von der Unterseite sieht man nämlich: es ist der falsche Prozessor. Er hat viel zu viele Beinchen“, erläutert der Hardware-Experte.
Bei seiner Recherche stieß Benz auf ähnliche Fälle. Seit Anfang Januar kursieren Berichte, dass weitere Kunden solche Prozessoren bekommen haben. Es werde erstaunlich viel kriminelle Energie investiert, um dem uralten Prozessor professionell einen neuen Typenaufdruck zu verpassen und ihn dann in originalgetreuen Verpackungen auszuliefern. AMD versuche derzeit, die Quelle ausfindig zu machen. Darüber hinaus hat das Unternehmen dem c’t-Leser einen passenden Prozessor spendiert. Nette Geste.
da schüttele ich einfach nur mal mein haarloses Haupt …